Der systemisch-konstruktivistische Ansatz
Wir sehen nicht die Dinge, wie sie sind, sondern wir sehen sie, wie wir sind.
(Talmud)
Kern der Systemtheorie ist der konstruktivistische Ansatz, der besagt, dass jeder Mensch seine höchst individuelle, subjektive Wirklichkeit vertritt. Diese ist geprägt durch unseren Blick auf die Welt und wie wir diese mithilfe unserer Sinneseindrücke wahrnehmen.
Aufgrund unserer Beziehungen und der persönlichen Geschichte mit all ihren Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken, bilden sich Strukturen und Muster heraus, aufgrund derer wir urteilen und handeln. Demnach prägt uns eine individuelle Sichtweise, welche sich aus unseren Erfahrungen und deren Bewertungen speist. Wir sehen immer nur das, was die Öffnung unseres Sichtfensters zulässt.
Ein Wechsel der Perspektive und die Erweiterung des Wahrnehmungsfeldes können hier sehr nützlich für das Auflösen von Blockierungen und inneren Konflikten sein und Handlungsspielräume erweitern.
Des Weiteren stellt die Systemtheorie einen ganzheitlichen Sinnzusammenhang her, worin sich auch das Körper-Seele-Geist-Konzept spiegelt und einbetten lässt. Jedes Thema bzw. jeder Konflikt steht demnach immer in einem größeren Zusammenhang. Nichts existiert alleine nur für sich – alles ist miteinander verbunden und bedingt und beeinflusst sich wechselseitig.